Der Rasen kann gekalkt werden, sobald der Boden frostfrei ist, idealerweise im Frühjahr. Alternativ bietet sich der Herbst an, wenn die Sommerhitze vorbei ist.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Indem Sie den Rasen kalken, können Sie den pH-Wert des Bodens verbessern und das Wachstum von gesundem Gras fördern.
- Das Kalken Ihrer Rasenflächen hilft gegen Moos und Unkrautbefall – allerdings sollten Sie vorher prüfen, ob der Boden tatsächlich übersäuert ist.
- Der passende Zeitpunkt und die richtige Menge sind entscheidend, denn zu viel Kalk hat einen gegenteiligen Effekt und lässt das Unkraut nur so sprießen.
Rasenkalk – wofür ist er gut?
Das Kalken des Rasens ist eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Bodenqualität und Rasenpflege. Es hilft, den pH-Wert der Erde zu regulieren, der einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit der Gräser hat. Nur ein ganz leicht saurer pH-Wert fördert das Rasenwachstum und verhindert, das Moos und Unkraut überhandnehmen. Außerdem kann Rasenkalk die Struktur des Bodens und die Durchlüftung verbessern und damit die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanzen erleichtern.
Kalk gegen Moos im Rasen
Dass der Boden übersäuert ist, lässt sich sehr gut am Moos erkennen, das diese Bedingungen besonders mag. Durch das Kalken lässt sich der pH-Wert erhöhen, das Mooswachstum reduzieren und die Rasengesundheit fördern. Für Grünflächen ist ein Wert zwischen 5,5 und 6,5 je nach Bodenbeschaffenheit ideal.
Rasen kalken gegen Unkraut
Auch viele Unkrautarten und im Rasen unerwünschte Pflanzen wie Hahnenfuß und Sauerampfer bevorzugen saure Böden. Durch das Kalken wird das Erdreich alkalischer und Unkräuter sprießen nicht mehr so stark. Ein gesunder und dichter Rasen lässt zudem weniger Platz für Unkraut und bildet ein schönes, gleichmäßiges Grün.
Den Rasen richtig kalken in 4 Schritten
- Bodenanalyse durchführen: Bestimmen Sie den pH-Wert des Bodens mit einem Testkit, denn grundlos sollten Sie den Rasen niemals kalken. Er muss übersäuert sein, mit einem pH-Wert von unter 6,5 bis 5,5 (je nach Struktur und Beschaffenheit).
- Richtige Menge ermitteln: Basierend auf der Bodenanalyse müssen Sie anschließend die benötigte Menge Kalk berechnen. In der Regel sind 150–300 g/m² ausreichend. Lesen Sie dazu die Hinweise der Produktbeschreibung der Rasenkalkverpackung.
- Rasenkalk gleichmäßig ausbringen: Verwenden Sie einen Streuwagen oder verteilen Sie den Kalk per Hand gleichmäßig auf dem Rasen. Nutzen Sie dafür einen windstillen Tag mit bedecktem Himmel, damit die Sonne die Gräser nicht verbrennt.
- Einwässern: Nach dem Ausbringen sollte der Rasen gut gewässert werden, um dem Kalk die Möglichkeit zu geben, in den Boden einzuziehen. Betreten Sie die Fläche nicht gleich unmittelbar danach, sondern warten sind etwa 3 Tage.
Der richtige Zeitpunkt zum Rasenkalken
Der ideale Zeitpunkt zum Kalken des Rasens ist abhängig von der Bodenanalyse im Frühjahr oder Herbst. Sie können den pH-Wert bei Bedarf regelmäßig überprüfen, sollten das Kalken aber nicht häufiger als alle 2–3 Jahre wiederholen.
Rasen kalken im Frühjahr
Das Frühjahr (Februar bis April) ist eine gute Zeit, um den Rasen zu kalken, sobald sich der Boden frostfrei zeigt. Das Kalken bereitet die Gräser optimal auf die kommende Wachstumsperiode vor. Achtung: Sie sollten niemals gleichzeitig den Rasen düngen und kalken, denn sonst hebt sich die positive Wirkung auf.
Rasenpflege im FrühjahrRasen kalken im Herbst
Der Herbst kann ebenfalls zum Rasenkalken genutzt werden. Nach der Sommerhitze und intensiven Nutzung profitiert der Boden von einer Kalkung im Oktober oder November. Die kühleren Temperaturen und regelmäßigen Niederschläge unterstützen die gleichmäßige Aufnahme des Kalks, bevor die kalte Jahreszeit beginnt.
Rasenpflege im HerbstRasen kalken im Sommer oder Winter? Keine gute Idee!
Vermeiden Sie das Kalken im Sommer, da der Boden dann oft zu trocken ist und der Stoff nicht gut in den Rasen einziehen kann. Auch im Winter bei gefrorenem Untergrund ist diese Art der Rasenpflege nicht empfehlenswert.
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Rasensamen im Überblick
Häufige Fragen
Ein pH-Wert unter 6,5 deutet auf Übersäuerung bei Lehmböden hin. Bei sandigem Erdreich steht ein pH-Wert unter 5,5 für sauren Boden. Dann ist eine Kalkung sinnvoll.
Es gibt kohlensauren Kalk (Dolomit) und Branntkalk. Kohlensaurer Kalk wirkt langsamer und ist sicherer in der Anwendung, während Branntkalk zwar schneller Ergebnisse zeigt, aber auch Gesundheitsrisiken mit sich bringt und deshalb nicht verwendet werden sollte.
Kalken Sie den Rasen zuerst, um den pH-Wert zu korrigieren, und düngen Sie ihn danach, damit er die Nährstoffe optimal aufnehmen kann. Zwischen beiden Pflegemaßnahmen sollte ein Abstand von mindestens 6–8 Wochen liegen.
Das kommt auf die Jahreszeit an. Wollen Sie den Rasen im Frühjahr kalken, brauchen Sie ihn in der Regel nicht darauf vorbereiten, weil die Gräser und Unkräuter über den Winter ohnehin nicht gewachsen sind. Beim Kalken im Herbst kann es dagegen empfehlenswert sein, den Rasen erst zu mähen und zu vertikutieren, um Moos zu entfernen.