Richtig kompostieren – so gehts

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Achten Sie auf das richtige Verhältnis von grünen und braunen Abfällen.
  • Wenden Sie den Kompost regelmäßig und halten Sie ihn feucht.
  • Nutzen Sie den fertigen Kompost zur Bodenverbesserung und als Dünger.

Kompostieren – was heißt das eigentlich?

Kompostieren ist eine umweltfreundliche Methode, um Garten- und Küchenabfälle in nährstoffreichen Humus zu verwandeln. Für Hobbygärtner*innen bietet Kompost zahlreiche Vorteile: Er verbessert die Bodenstruktur, fördert das Pflanzenwachstum und spart gleichzeitig Abfall. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie richtig kompostieren, um das Beste aus Ihren Abfällen herauszuholen.

Darum gehört in jeden Garten ein Komposthaufen

Kompostieren ist nicht nur gut für die Umwelt, weil weniger Bio- oder Restmüll entsorgt werden muss, sondern auch für Ihre Pflanzen. Organische Abfälle, die im Komposthaufen landen, werden durch Mikroorganismen, Würmer und Insekten in nährstoffreichen Humus umgewandelt. Das Ergebnis ist ein natürlicher Dünger für Ihren Garten, der viele positive Eigenschaften hat.

4 Vorteile von Kompost

  1. natürlicher Dünger: Im Gegensatz zu synthetischen Düngemitteln stellt Kompost eine vollkommen natürliche Nährstoffquelle für Ihre Pflanzen dar. Er liefert Stickstoff, Phosphor und Kalium, aber auch viele Spurenelemente, die für das gesunde Wachstum Ihrer Pflanzen unerlässlich sind.
  2. bessere Bodenstruktur: Kompost wirkt wie ein Schwamm im Boden, der Wasser und Nährstoffe speichert. In lehmigen Böden lockert er die Struktur auf und fördert die Durchlüftung, während er in sandigen Böden hilft, die Feuchtigkeit zu halten.
  3. Hilfe für Bodenlebewesen: Ein gesunder Boden ist die Grundlage für einen ertragreichen Garten. Regenwürmer und Mikroorganismen, die im Kompost leben, tragen dazu bei, den Boden fruchtbar zu machen, indem sie organische Substanzen abbauen und den Nährstoffkreislauf aufrechterhalten.
  4. Umweltschutz: Indem Sie kompostieren, reduzieren Sie die Menge an organischen Abfällen, die in den Müll gelangen. Dadurch tragen Sie aktiv zur Reduzierung von Deponien bei und unterstützen den Klimaschutz, da weniger Methan (ein starkes Treibhausgas) freigesetzt wird.

Gut zu wissen: Das Verhältnis zwischen grünen und braunen Materialien sollte etwa 1:2 betragen. Zu viel grünes Material kann zu einer fauligen und übel riechenden Masse führen, während zu viel braunes Material den Zersetzungsprozess verlangsamt.

Was gehört in den Kompost?

Wenn Sie einfach Ihre organischen Abfälle und das im Herbst anfallende Laub auf einen Haufen werfen, haben Sie noch keinen Komposthaufen angelegt. Die Wahl der richtigen Materialien ist der Schlüssel zum erfolgreichen Kompostieren. Dabei sollten Sie auf die Balance zwischen stickstoffreichen (grünen) und kohlenstoffreichen (braunen) Materialien achten. Beide sind notwendig, um den Zersetzungsprozess in Gang zu bringen und einen ausgewogenen Nährstoffgehalt im fertigen Kompost zu gewährleisten.

Grüne Materialien – stickstoffreich

Stickstoffreiche Materialien sind besonders wichtig, um den Mikroorganismen die notwendige Energie für ihre Arbeit zu liefern. Sie zersetzen sich schnell und bringen Feuchtigkeit in den Komposthaufen.

  • Obst- und Gemüsereste: Diese Küchenabfälle sind ideale stickstoffreiche Materialien, die schnell verrotten und wichtige Nährstoffe liefern.
  • Kaffeesatz und Teebeutel: Auch diese Abfälle aus dem Haushalt eignen sich hervorragend für den Kompost. Kaffeesatz ist besonders stickstoffreich und fördert zudem die Aktivität von Regenwürmern.
  • frischer Rasenschnitt: Wenn Sie Ihren Rasen mähen, werfen Sie den Schnitt direkt auf den Komposthaufen. Er liefert viel Stickstoff, kann aber auch leicht verklumpen, daher sollte er gut mit trockenerem Material gemischt werden.
  • Pflanzenreste und Blumen: Alle gesunden Pflanzenreste und verwelkten Blumen können kompostiert werden. Achten Sie jedoch darauf, dass kranke Pflanzen nicht in den Kompost gelangen, da sie Schädlinge und Krankheiten verbreiten könnten.

Braune Materialien – kohlenstoffreich

Braune Materialien sind reich an Kohlenstoff und sorgen dafür, dass der Kompost nicht zu feucht und zu matschig wird. Sie unterstützen auch die Belüftung.

  • trockene Blätter: Diese gehören zu den besten braunen Materialien. Sie besitzen viel Kohlenstoff und helfen, überschüssige Feuchtigkeit aufzunehmen.
  • Holzspäne und Sägemehl: Von unbehandeltem Holz stammend, sind Holzspäne und Sägemehl hervorragende Ergänzungen, die den Kompost auflockern und Kohlenstoff bereitstellen.
  • Stroh und Heu: Diese Materialien sind ideal, um den Haufen luftig zu halten und Fäulnis zu verhindern. Sie zersetzen sich langsamer und helfen, den Kompost zu strukturieren.
  • zerkleinerte Pappe und Zeitungspapier: Achten Sie darauf, nur unbedruckte oder unbeschichtete Pappe und Zeitungen zu verwenden, da diese frei von Chemikalien sein sollten.

Was ist nicht für den Kompost geeignet?

Die folgenden Materialien dürfen nicht auf den Kompost, da sie ihn verunreinigen, Krankheiten verbreiten oder Tiere und Ungeziefer anziehen könnten.

  • Fleisch
  • Fisch
  • Milchprodukte
  • Fette und Öle
  • behandeltes Holz
  • Holzasche
  • Backwaren
  • krankes Pflanzenmaterial
  • Unkräuter mit Samenständen
  • Fäkalien von Haustieren

Unser Tipp: Wenn Sie den Komposthaufen in der Nähe von Beeten oder Obstbäumen anlegen, haben Sie den fertigen Kompost schnell zur Hand, wenn es Zeit ist, ihn im Garten zu verwenden.

So finden Sie den richtigen Standort für Ihren Kompost

Der Standort Ihres Komposthaufens oder Kompostbehälters ist entscheidend für den Erfolg des Prozesses. Idealerweise sollte der Kompost an einem halbschattigen, gut zugänglichen Platz im Garten aufgestellt werden.

  • halbschattiger Platz: Vermeiden Sie einen vollsonnigen Standort, da dieser dazu führen kann, dass der Komposthaufen austrocknet. Gleichzeitig sollte der Platz nicht zu stark beschattet sein, da dies den Zersetzungsprozess verlangsamen könnte.
  • direkter Bodenkontakt: Stellen Sie sicher, dass der Komposthaufen direkten Kontakt zum Boden hat. Dies ermöglicht Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen, leicht in den Kompost einzudringen und den Zersetzungsprozess zu unterstützen. Der Bodenkontakt sorgt zudem für eine natürliche Entwässerung.
  • guter Zugang: Der Standort sollte gut erreichbar sein, damit Sie regelmäßig Materialien hinzufügen und den Kompost pflegen können. Außerdem sollte genügend Platz vorhanden sein, um den Haufen gelegentlich umzuschichten.

Komposthaufen anlegen – so gehts

Der Aufbau eines Komposthaufens erfordert etwas Planung, um einen reibungslosen Zersetzungsprozess zu gewährleisten. Denken Sie daran, dass die richtige Schichtung der Materialien entscheidend ist, um eine ausgewogene Mischung zu schaffen und den Sauerstofffluss zu gewährleisten.

Schritt für Schritt:

  1. Basis-Schicht: Beginnen Sie mit einer Schicht aus grobem Material wie Zweigen oder Ästen. Sie sorgt dafür, dass Luft von unten in den Komposthaufen gelangt und überschüssiges Wasser abfließen kann.
  2. abwechselnde Schichten: Fügen Sie nun abwechselnd grüne und braune Materialien hinzu. Die braunen Materialien sollten immer die dickere Schicht bilden, um die Feuchtigkeit aus den grünen Materialien aufzunehmen.
  3. Zwischenschichten: Es ist ratsam, zwischendurch immer wieder eine dünne Schicht aus bereits fertigem Kompost oder Gartenerde einzufügen. Dies führt nützliche Mikroorganismen in den Haufen ein, die den Zersetzungsprozess beschleunigen.
  4. Abdeckung: Decken Sie den Komposthaufen mit Stroh, Pappe oder einem speziellen Kompostdeckel ab. Dies schützt ihn vor übermäßiger Austrocknung oder Durchnässung durch Regen.

3 wichtige Punkte zur Kompostpflege

  1. regelmäßig wenden

Sauerstoff ist ein entscheidender Faktor für den Kompostierungsprozess. Indem Sie den Kompost alle vier bis sechs Wochen umschichten, stellen Sie sicher, dass genügend Sauerstoff in den Haufen gelangt. Dies fördert die Aktivität der Mikroorganismen und beschleunigt den Abbau der Materialien. Achten Sie darauf, dass die äußeren Schichten in die Mitte des Haufens gelangen und umgekehrt.

  1. Feuchtigkeit kontrollieren

Die Feuchtigkeit des Komposthaufens sollte regelmäßig überprüft werden. Ein zu trockener Haufen zersetzt sich langsamer, während ein zu feuchter faulig werden kann. Der Kompost sollte so feucht wie ein ausgewrungener Schwamm sein. Wenn er zu trocken ist, können Sie Wasser darauf gießen. Ist er zu nass, sollten Sie mehr braunes Material wie Blätter oder Stroh einarbeiten.

  1. Temperatur überwachen

Ein gut funktionierender Komposthaufen erwärmt sich im Inneren auf 40 bis 60 °C. Diese Temperatur zeigt an, dass der Zersetzungsprozess aktiv ist und die Mikroorganismen ihre Arbeit verrichten. Wenn der Haufen kälter bleibt, sollten Sie ihn öfter umschichten und darauf achten, dass genügend stickstoffreiches Material vorhanden ist.

Wann ist der Kompost reif?

Reifer Kompost ist das Endprodukt eines gut gepflegten Komposthaufens – er ist dunkel, krümelig und riecht angenehm nach Erde. Es sollten keine sichtbaren Abfälle oder groben Materialien mehr vorhanden sein.

Machen Sie den Test: Der Kompost ist reif, wenn

  • er eine gleichmäßig dunkelbraune bis schwarze Farbe angenommen hat,
  • er nach frischer Erde und nicht faulig oder schimmelig riecht und
  • kaum unverrottete Stücke beim Durchsieben übrig bleiben.

So können Sie Kompost in Ihrem Garten verwenden

Kompost ist ein wahres Multitalent und kann die Bodenqualität, das Pflanzenwachstum und die Wasserspeicherung erheblich verbessern. Sobald Ihr Kompost reif ist, können Sie ihn auf verschiedene Arten im Garten verwenden:

  • Streuen Sie eine 2 bis 3 cm dicke Schicht Kompost auf Ihre Beete und arbeiten Sie sie leicht in den Boden ein. Dies verbessert die Bodenstruktur und versorgt Ihre Pflanzen mit Nährstoffen.
  • Verwenden Sie Kompost als Mulchschicht um Sträucher und Bäume. Sie schützt den Boden vor Austrocknung, unterdrückt Unkraut und liefert Nährstoffe.
  • Kompost kann auch als flüssiger Dünger (Komposttee) genutzt werden. Dazu setzen Sie Kompost in einem Behälter mit Wasser an, lassen ihn ein bis zwei Tage ziehen und gießen anschließend Ihre Pflanzen mit dieser nährstoffreichen Lösung.

Häufige Probleme beim Kompostieren und wie Sie diese vermeiden

Problem

Ursache

Lösung

unangenehmer, fauliger Geruch

zu viel grünes Material oder Luftmangel

mehr braunes Material einbringen, Kompost umschichten

zu trockener Kompost

zu viel braunes Material

mehr grüne Materialien und ggf. Wasser hinzufügen

langsame Zersetzung

zu wenig Sauerstoff, falsches Verhältnis

Kompost öfter wenden, Verhältnis anpassen

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Häufige Fragen

Ja, aber nur in geringen Mengen. Zitrusfrüchte sind sauer und sollten in Maßen zugegeben werden, um das Kompostgleichgewicht nicht zu stören.

Das hängt von der Pflege und den Materialien ab. Unter idealen Bedingungen kann der Kompost innerhalb von 3 bis 6 Monaten reif sein. Ohne regelmäßiges Wenden dauert es 12 bis 24 Monate.

Unkräuter sollten nur kompostiert werden, wenn der Komposthaufen heiß genug wird (über 60 °C), um die Samen abzutöten. Ansonsten riskieren Sie, dass sich das Unkraut im Garten ausbreitet.

Ein wenig Schimmel ist normal und zeigt, dass der Zersetzungsprozess funktioniert. Wenn der Schimmel jedoch überhandnimmt, sollten Sie den Haufen wenden und mehr braunes Material hinzufügen.

Ja, aber nur unbeschichtetes und unbedrucktes Papier. Zerkleinern Sie es in kleine Stücke, um die Zersetzung zu beschleunigen.

Es ist besser, gekochte Lebensmittel nicht zu kompostieren, da sie Ungeziefer anziehen und den Kompost faulig machen können.

Fügen Sie trockene, kohlenstoffreiche Materialien wie Laub, Stroh oder Pappe hinzu und wenden Sie den Haufen, um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen.